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Gießen / Pflege

11 Tipps für das Gießen von Sukkulenten – alles was du wissen solltest

Die Frage „Wie und wann soll ich Sukkulenten gießen?“ wird häufig gestellt und bereitet vielen Kopfzerbrechen. Es ist auch ein besonders heikles Thema, da Sukkulenten sehr empfindlich auf zu viel Wasser reagieren. Wir haben dir ein paar Tipps zusammengestellt!

1. Wachstumsphase beachten

Mit Ausnahme der Winterwachser und der lebenden Steine, beginnt die Entwicklung der Sukkulenten im Frühjahr, ab Anfang März, oder wenn die Pflanzen aus dem Winterquartier kommen. Für die Häufigkeit der Wassergaben gilt die Faustregel: Während der Wachstumszeit von März bis September sollte man Sukkulenten regelmäßig gießen. Auch Sukkulenten können vertrocknen!

2. Besprühen – Sukkulenten gießen auf die andere Art

Es ist zwar umstritten, wird jedoch von einigen Fachleuten empfohlen. Das Besprühen ahmt den morgendlichen Tauniederschlag am Naturstandort einiger sukkulenter Pflanzen nach. Während es auf kurzfristiger Basis funktioniert, fördert es jedoch das Wurzelwachstum zu wenig, als dass es langfristig sinnvoll wäre. Jedoch ist es gerade bei Arrangements oder Sträußen mit Sukkulenten sehr effektiv um die Haltbarkeit zu verlängern. Ausnahmen sind Tillandsien (Bromelien- Gewächen), die Wasser über ihre Saugschuppen (Trichome) aufnehmen und an ihrem Naturstandort aus der hohen Luftfeuchtigkeit ihr benötigtes Wasser bekommen.

3. Beachte die Dicke der Blätter

Sukkulenten mit dicken Blättern benötigen weniger Wasser als Sukkulenten mit dünneren Blättern. Das liegt daran, dass ihre Wasserspeicher nicht so groß sind. Es ist praktisch, dies auch beim Zusammenstellen von Arrangements zu berücksichtigen. Kalanchoe tomentosa zum Beispiel passt gut zu Sedum nussbaumerianum, da beide wenig Wasser benötigen. Sukkulenten mit Laubblättern benötigen allgemein eher mehr Wasser.

4. Gut durchlässiges Substrat

Ein gutes Substrat ist die Basis für das erfolgreiche Wachstum. Es ist wasserdurchlässig und trocknet nach dem Gießen innerhalb weniger Tage wieder ab. Als Faustregel kann gelten, dass das Substrat auch im nassen Zustand nicht zu einer kompakten Kugel geformt werden kann. Das von Hand zusammengepresste Substrat muss bei der geringsten Berührung sofort wieder krümelig zerfallen. Ist das nicht der Fall, fehlt es an groben Bestandteilen.

5. Gefäß mit Ablaufloch benutzen

Pflanzschale für Sukkulenten mit Netz über AbzugslochOb Ton- oder Plastiktopf, wichtig ist, dass der Topf über ein großes Abzugsloch verfügt. Überflüssiges Gießwasser kann so ungehindert abfließen. Ansonsten kann es leicht zu Wurzelschäden kommen. Das muss man besonders bei Schalen oder sonstigen Gefäßen beachten. So schön sie auch aussehen, wenn das Wasser nicht abfließen kann, ist ein Gefäß leider nicht für Sukkulenten geeignet.

6. Wasserqualität – wichtig beim Sukkulenten gießen

Am besten sollte man Regenwasser oder Leitungswasser bis höchstens 18° deutscher Härte verwenden. Härteres Wasser muss durch spezielle Dünger, technische oder chemische Maßnahmen aufbereitet werden. Die Wasserhärte der Region kann in der Regel bei den Wasserwerken erfragen werden. Bei der Temperatur verlässt man sich am besten auf die Zimmertemperatur.

7. Zwischen den Wassergaben abtrocknen lassen – Sukkulenten gießen, aber nicht zu oft

Nach Abtrocknen der Erde folgt eine Gießpause von ca. 5 – 7 Tagen, bzw. 1 – 3 Tage bei Sukkulenten mit Laubblättern. Das Substrat sollte abtrocknen jedoch nicht knochentrocken werden bevor man wiederum gießt. Denn ist es zu trocken, so sterben die feinen Saugwurzeln ab die für die Wasseraufnahme zuständig sind. Um den Feuchtigkeitsgrad zu testen, kannst du einfach mit dem Finger die Erde prüfen, oder mit einem speziellen Hygrometer arbeiten.

8. Überschüssiges Wasser abschütten

Wenn der Wurzelballen zu lange im Wasser steht, fangen die Wurzeln an zu faulen: das Todesurteil für die Sukkulente. Also ist es sinnvoll, etwa 10-30 Minuten nach jedem Gießen nachzusehen, ob Wasser im Topfuntersetzer steht, um dieses gegebenenfalls abzuschütten. Auch bei der Bewässerung von unten sollte man das überschüssige, nicht aufgesaugte Wasser wegschütten.

9. Stein zur Bewässerung benutzen

Ein Stein bietet einen Punkt um von oben zu bewässern ohne Gefahr zu laufen, in Rosetten oder auf Blätter zu gießen. Denn stark gewachste oder mehlig bereifte Sukkulenten (in der Regel durch die bläuliche Färbung auffallend) mögen es nicht auf die Blätter gegossen zu werden. Dies zerstört den gleichmäßigen Wachsbelag – die Farina – der zugleich der Verdunstungsschutz der Pflanze ist.

10. In Rosetten gießen vermeiden

Bleibt Wasser im Zentrum von Rosetten stehen kann es vor allem bei kühlerem und bewölkterem Wetter zu Fäulnis führen. (Besonders bei vielen  Echeveria– und Aloearten problematisch).

11. Hydrokultur – die etwas andere Art Sukkulenten zu gießen

Hydrokultur ist möglich, wenn nur bis zur Minimum Markierung gegossen wird. Zudem sollte nach der Absenkung des Wasserstands die beschriebene Gießpause eingehalten werden.  Ich persönlich finde es super, da man durch den Anzeiger oder kurzes Herausheben des Einsatzes sieht, wie viel Wasser noch vorhanden ist. Diese Methode ist dadurch auch für Anfänger zu empfehlen. Mehr Tipps zur erfolgreichen Bewässerung Deiner Sukkulenten findest Du in unserem eBook: Sukuklenten richtig gießen!

13 Comments

  • Fabienne
    28. Juni 2016 at 15:22

    Tolle Tipps ,vielen Dank! Sukkulenten liebe ich auch sehr❤️

    Reply
  • Anne Springer
    15. September 2016 at 22:14

    Habe eine große Anzahl von Sukkulenten,
    zur Zeit sind sie noch im Garten, bei Regen-
    wetter werden sie durch ne Plane geschützt.
    Wieviel Grad vertragen die Pflanzen, würde sie
    auf der Veranda überwintern, oder ist es da kalt. Sollte man im Winter das Giessen ziemlich einstellen??Bin noch ein Neuling ohne
    Erfahrung, bin aber hell begeistert von diesen herrlichen Pflanzen

    Reply
    • Pasiora
      16. September 2016 at 7:10

      Hallo Anne,
      freut uns, dass Du Dich für diese tollen Pflanzen begeistern kannst 🙂

      Weißt du denn, welche/ was für Sukkulenten Du hast?

      Es gibt:
      1. Winterharte: die den ganzen Winter über draußen stehen können. Wenn sie in Töpfen sind, kann man diese mit Vlies, Decken oder Luftpolsterfolie umwickeln, dass die doch recht ungeschützten Wurzeln keinen Schaden bekommen.
      2. Winterwachser: die bei 12°C – Zimmertemperatur überwintert werden sollten und die regelmäßig sparsam gegossen werden können (immer wenn das Substrat wieder durchgetrocknet ist – lieber etwas später als zu früh.
      3. Sommerwachser: Sukkulenten (zu denen auch die meisten Kakteen gehören) die bei 5 – 7°C also zB. in einem hellen Treppenhaus, einem Keller oder einer Garage überwintert werden können. Prioritätsreihenfolge: Trocken, kühl und hell. Wie generell gilt: Je wärmer und heller sie stehen desto mehr brauchen sie doch ein wenig Wasser. Bei mildem Wetter können sie eventuell an einer geschützten Hauswand gut eingepackt draußen stehen, es ist aber definitiv immer ein Risiko.
      Hier findest du etwas zu den Ruhephasen deiner Sukkulenten (wachsen sie im Sommer oder im Winter).

      Ich hoffe das hilft Dir ein wenig 🙂
      Liebe Grüße, Maria

      Reply
    • Steffi Tietz
      21. Oktober 2019 at 15:41

      Hallo!
      Danke für die tollen Tipps. Eine Frage hab ich allerdings: unter 1 sagt ihr u.a. mit Ausnahme der Lithops. Die Steine wohnen seit einigen Wochen bei mir, heißt das, ich muss sie nicht in Winterruhe schicken?
      Liebe Grüße.

      Reply
      • Maria
        24. Oktober 2019 at 10:05

        Hallo Steffi,
        Lithops spp. brauchen unbedingt eine Trockenphase im Winter. Da Lithops in der südlichen Hemisphäre leben, ist in ihrem Rhythmus Sommer, wenn bei uns Winter ist.
        Das heißt ihre Ruhephase liegt eigentlich im Sommer (bei uns im Winter) und die trockene Hülle des alten Blattpaares schützt die Pflanze also noch so lange, bis kühlere Temperaturen vorherrschen (in Südafrika der Beginn des Winters, bei uns der Beginn des Sommers).
        Man kann Lithops nicht an unsere Jahreszeiten gewöhnen (sie also dazu überreden, dass sie im Frühjahr die Blütezeit und im Sommer ihre Ruhephase haben), aber ihnen macht unser Jahresrhythmus auch nichts aus.
        Wenn die Pflanze im Frühjahr ihr neues Blattpaar gebildet hat und über den Winter eine ausreichende Trockenperiode hatte (genau wie fast alle Kakteen), belohnt sie den Besitzer im Herbst/ Winter je nach Art mit einer gelben oder weißen Blüte, die sich zur Mittagszeit öffnet und sich nachmittags wieder schließt. Daher auch in der Familie der Mittagsblumengewächse.
        Liebe Grüße, Maria

        Reply
  • Plewa claudia
    4. Mai 2017 at 20:36

    Hallo,ich lebe seid letztes Jahr mit meinem Mann auf Mallorca (vorruhestand ) und wir haben eine grosse Terrasse nach Süden hin. Jetzt habe ich mir in meinen Balkonkästen sukkolenten (hauswurz) gesetzt in ganz normaler Blumen Erde. Gegossen werden sie nur wenn die Erde oben trocken ist. Nicht jeden Tag sondern alle zwei Tage. Ist das zu viel oder zu wenig. Kenne mich damit noch nicht so aus.Liebe grüsse Claudia Plewa

    Reply
    • Maria
      26. Mai 2017 at 11:04

      Liebe Claudia, gerell würden wir raten die Erde mit mineralischen Bestandteilen zu mischen. Hat der Kasten unten einen Wasserablauf? Alle zwei Tage sollte bei warmen, sonnigen Wetter passen. An der Öffnung der Rosette kann man bei Sempervivums gut erkennen ob sie genug Wasser haben, ziehen sie sich Richtung Mitte zusammen benötigen sie eher mehr Wasser, sind sie sehr prall und stülpen sich sehr zu den Seiten ist es definitiv ausreichend. Ganz viele Grüße nach Mallorca!

      Reply
  • Ricy Ernst
    27. Juli 2018 at 16:16

    Hallo, ich habe mir vor gut zwei Monat Sukkulenten zu gelegt, diese stehen in unserem Wintergarten, dort sind dieser Tage mehr als 30Grad. Ich setzte die Sukkulenten morgens und abends in‘s Wasserbad, lasse sie danach ordentlich abtropfen, durch das Loch im Topf. Aber nun sind mir heute morgen 4 saftig grüne (ohne irgendwelche Anzeichen) Blätter von Stamm abgefallen. Das verunsichert mich jetzt. Gönn ich ihnen zu viel Wasser? Passt der Ort wo sie stehen nun doch nicht mehr? Anfangs schien es, als sei die Räumlichkeit perfekt für sie. Liebe Grüße, Ricy E.

    Reply
    • Maria
      20. August 2018 at 15:41

      Hallo Ricky, Sukkulenten sind es gewöhnt längere Zeit vollkommen ohne Wasser auszukommen – genau deshalb speichern sie ja etwas in ihren Blättern/ im Stamm oder den Wurzeln. 2 Mal am Tag ist definitiv zu viel. Das Substrat und die Wurzeln müssen zwischen den Wassergaben komplett abtrocknen lassen. Je nach Topfgröße und der Zusammensetzung des Substrats ist dies ca. alle 3- 6 Tage bei diesem Wetter. Ein Wintergarten ist an sich optimal für alle Arten die gerne volle Sonne mögen.

      Reply
  • Regina
    13. September 2018 at 20:49

    Hallo,
    inzwischen habe ich mich auch in Sukkulenten und Hauswurz verliebt, und sie stehen bei mir auf dem Balkon, in voller Sonne. Mit dem Gießen habe ich so meine Probleme.
    Alle Pflanzen habe ich in Kakteenerde. Wenn ich die Sukkulenten von unten wässer und den Rest ausschütte nach 10 Minuten( ca. alle 2 Wochen) fallen kurz danach die Blätter ab. Obwohl der Ballen total ausgetrocknet ist. Wenn ich den Hauswurz giesse, eigentlich immer neben der Pflanze in die Erde, dann werden plötzlich die unteren „Blätter“matsch und gelb. Ansonsten in der Mitte vertrocknen die Blätter und werden braun. Ich weiß nicht weiter.

    Reply
    • Nadine
      21. September 2019 at 16:58

      Liebes Team,

      ich hätte gern gewusst ob ich meine Sukkulenten mit Aquariumwasser gießen kann. Meine „Standard“Zimmerpflanzen finden es super, aber bei meinen Sukkulenten und Kakteen trau ich mich nicht so recht, da es ja schon einer Düngung nahe kommt.
      Das gleiche bzgl. Tillantien – wäre Aquariumwasser zum Sprühen geeignet?

      Vielen Dank für eure Hilfe 🙂

      Reply
      • Maria
        22. September 2019 at 18:47

        Hallo Regina,
        pauschal kann man leider nichts zur Verträglichkeit von Aquarienwasser sagen da es ja nicht immer die gleiche Zusammensetzung hat. Wie ist denn Dein normales Leitungswasser? Sowohl die Wasserhärte als auch der pH- Wert spielen eine Rolle. Und gibst du ins Aquarium denn dann noch Wasseraufbereiter, Osmosewasser oder Dünger für die Aquarienpflanzen hinzu?
        Generell eine Düngung ist für Sukkulenten kein Problem – sie benötigen wie jede Pflanze ihre Nährstoffe – allerdings kommt es da auf die Konzentration an.
        Für Tillandsien ist jedes Wasser geeignet, das weich genug ist ihre Trichome/ Saugschuppen auf den Blättern nicht zu verstopfen.
        Viele Grüße, Maria

        Reply
    • Regina
      26. Januar 2020 at 9:19

      Hallo Regina
      Leider kann ich dir nicht weiterhelfen
      Viele Grüsse Regina, frag Maria !

      Reply

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