"VOR NACHTFROST DU NIE SICHER BIST, BIS SOPHIE VORÜBER IST."
Dies ist eine der Bauernregeln zu den Eisheiligen. Die Tage finden regional unterschiedlich an drei bis fünf Tagen Mitte Mai statt. Die Bezeichnung „Eisheilige“ geht auf alte Bauernregeln, bzw. auf jahrhundertlange Erfahrung und fleißige Wetterbeobachtung zurück. Was hat das also damit zu tun wann deine Sukkulenten nach draußen dürfen?
Wer sind eigentlich diese Eisheiligen?
Eisheilige, ©G. Tscharner, Zernez:CH
Sie sind unter dem Namen Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia von Rom bekannt. Sie alle waren bedeutende kirchliche Persönlichkeiten der katholisch- römischen Kirche.
Da sich die alten Bauernregeln auf den Julianischen Kalender beziehen, und sich seit der Gregorianischen Kalenderreform 1582 die Daten verschoben haben, finden heutzutage die Kälteeinbrüche um mehr als eine Woche nach hinten verschoben statt. Heute ist es die Zeit ab ungefähr dem 20. Mai. Die Namenstage der Heiligen sind aber dennoch auf ihren alten Platz im Kalender verblieben.
Wieso gibt es noch einmal Frost?
Meteorologisch betrachtet kann dies damit erklärt werden, dass ab Anfang Mai die Temperaturen am europäischen Festland meistens bereits recht hoch sind. Der Kontinent erwärmt sich zu diesem Zeitpunkt sehr schnell. Da sich das Meer allgemein langsamer erwärmt als der Kontinent, kommt es zu Temperaturdifferenzen zwischen Festland und Ozean: Es entstehen Tiefdruckgebiete. Die Luftmassen verschieben sich und die warmen Luftströmungen des Festlands ziehen nach Norden. Dadurch werden wiederum eiskalte Luftströmungen aus den Polargebieten auf das Festland gedrückt. Sind die Nächte sternenklar, kann es auch teils zu Nachtfrost kommen.
Wobei diese Fröste regional sehr unterschiedlich und eher in höheren Lagen, in manchen Jahren überhaupt nicht stattfinden.
Sukkulenten und die Eisheiligen - ab wann dürfen meine Sukkulenten nach draußen?
Bis auf ein paar winterharte Kakteen denen ein bisschen Frost nichts anhaben kann, sollte man mit dem in den Garten räumen seiner Sukkulenten, die Temperaturen um die 5°C+ aushalten, um sicher zu gehen wenn möglich bis nach dem Frost warten. Wenn man eine etwas kleinere Sammlung hat, kann man sie auch jeden Abend wieder ins Haus holen, nachdem man sie sich ein bisschen hat sonnen lassen.
Lampranthus deltoides mit ihren leicht nach Mandel duftenden Blüten blüht von Mai – Juni
Auch möglich ist das Abdecken von einem Balkonregal oder einzelnen Sukkulenten. Eine alte Decke, Plane oder anderes Gewebe z.B. ein Sack schützt empfindliche Pflanzen. Meist muss man Gewichte anbringen oder den Stoff festbinden, damit er sicher fest ist und nicht vom Wind weggeweht wird. Auch gibt es Leute die ihre Pflanzen mit Glasvasen oder einem Schuhkarton abdecken. Diese Methoden schützen hauptsächlich vor Frostschäden, weniger vor den Temperaturen, da die Abdeckung die Temperatur nicht gravierend erhöht. Am Vormittag muss die Abdeckung auf jeden Fall wieder entfernen werden, damit die Pflanze Licht und Luft bekommt.
Persönlich ausprobiert habe ich es mit Abdecken jedoch noch nicht. Meine Sukkulenten stehen zwar seit dem Wochenende auf dem Balkon, nur einige stehen noch drinnen, aber falls eine über den Jordan gehen sollte habe ich wieder Platz für was neues.
Sämlinge und Jungpflanzen sind noch empfindlicher gegenüber niedrigen Temperaturen als größere Pflanzen, sie sollten also noch eine Weile länger drinnen behalten werden. Auch Blüten sind wenn sie ganz geöffnet sind sehr empfindlich.
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