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Echeveria / Pflanzenportrait

Echeveria ‚Lola‘ – alle Informationen und Tipps für die richtige Pflege

Eine perfekte, an eine wunderschöne alabasterfarbene Rose erinnernde Rosette. Eine perfekte, an eine wunderschöne alabasterfarbene Rose erinnernde Rosette. Mein absoluter Liebling. Für mich gibt es keine schönere Sukkulente! In der Sonne erröten ihre Blattspitzen in zarten rosa- violett Tönen. Glockenförmige pfirsichfarbene Blüten erheben sich im Frühjahr majestätisch über dieser Sukkulente. Auch für Hochzeiten, als Gastgeschenke oder Tischdekoration ist Echeveria ‚Lola‘ äußerst beliebt.

Sie wächst bei uns in:

Erscheinungsbild

Wo andere Sukkulenten normalerweise grüne Blätter haben, sind die Blätter von Echeveria Lola in einem zarten hellvioletten Farbton oder können eine Mischung aus Grau- und Blautönen sein. Ihre Blätter wachsen in Form einer Rosette, mit überlappenden Blättern, die aus einem Herzen zu wachsen scheinen.

Ausgewachsen wird sie bis zu 15cm hoch, auch die Rosette kann einen Durchmesser von 15cm erreichen. Mit der Zeit wächst sie stammbildend und wächst meist durch das Gewicht der Rosette schief. An ihrem kahlen unteren Stamm bindet sie Kindel.

Sie blüht im Frühjahr, zarte pfirsichfarbene Glocken erheben sich an kurzen Blütenstängeln über der Rosette.

Farina

Die sukkulenten Blätter sind bereift. Das heißt sie haben eine weißliche Schicht auf den Blättern, die in der Botanik Farina genannt wird. Diese Schicht gibt den Blättern nicht nur einen besonderen Look, sondern schützen die Pflanze vor Krankheiten und Schädlingen. Und die Verdunstung wird reduziert.

Die Schicht ist hydrophob, das heißt sie ist wasserabweisend, schützt die Pflanze somit auch vor Wasser und Sonne. Die Schicht kann bei einigen Arten sehr leicht abgerieben werden, weswegen du vorsichtig mit den Blättern umgehen solltest.  Ist sie einmal weg, wächst die Schicht nicht nach.

Herkunft

Die Echeveria Lola ist Teil einer Familie, die als Crassulaceae bekannt ist und aus Mexiko oder Mittelamerika stammt. Echeveria `Lola´ ist jedoch ein künstlicher Hybrid, also eine Züchtung des bekannten Züchters Dick Wright. Das heißt sie hat kein natürliches Vorkommen oder einen Naturstandort und kann schwer über Samen vermehrt werden.

Die am häufigsten verbreitete Information in Online-Quellen zur Abstammung sagt, dass Echeveria ‚Lola‘ eine Kreuzung aus E. derenbergii und Echeveria lilacina ist. Aber nicht überall. Einige sagen, dass es sich um E. lilacina und Echeveria ‚Deresina‘ handelt, eine von Alfred Gräser (der auch Legendäre ‚Perle von Nürnberg‘ kreuzte) kreierte Hybride mit Derenbergii. Also nicht ganz anders. Und dann listet eine angesehene Online-Ressource über Sukkulenten die gemeldete Abstammung als E. lilacina und E. ‚Tippy‘ auf – eine weitere Kreuzung von Wright. Während Wright E. agavoides und E. derenbergii als Eltern von ‚Tippy‘ angibt, stellt diese Ressource jedoch die Frage, ob ‚Tippy‘ wirklich eine Kreuzung von Agavoides und derenbergii sein könnte.

Um also die Eltern zweifelsfrei bestimmen zu können müsste man selbst alle Kreuzungen nachahmen und prüfen. Aber wie auch immer sind auf jeden Fall Echeveria lilacina und Echeveria derenbergii involviert.

Schlafzimmerpflanze

Echeveria ‚Lola‘ eignet sich gut als Zimmerpflanze für das Schlafzimmer da sie eine sogenannte CAM-Pflanzen ist. CAM bedeutet „Crassulacean Acid Metabolism“ (Deutsch: Crassulaceen-Säurestoffwechsel). Benannt ist der CAM-Stoffwechsel nach der Familie der Crassulaceae (Dickblattgewächse), in der er häufig auftritt und in der er auch entdeckt wurde.

Dies ist eine besonders an Trockenstandorte angepasste Form der Kohlendioxid(CO2)-Fixierung. Bei ihnen ist die CO2-Aufnahme und -Fixierung zeitlich getrennt von der CO2-Assimilation in der Photosynthese Mit Hilfe des CAM können diese Pflanzen während der Nacht CO2 chemisch fixieren, um am Tag auf diese Reserve zurückzugreifen. Der Vorteil des CAM-Mechanismus ist, dass die Pflanze während der heißen Tagesstunden ihre Spaltöffnungen nicht zu öffnen braucht, um CO2 in ausreichender Menge zur Verfügung zu haben, wodurch sie bedeutend weniger Wasser durch Transpiration verliert. Das heißt Sukkulenten im Schlafzimmer stellen Dir frischen Sauerstoff zur Verfügung und verbessern die Luftqualität.

Ungiftige Zimmerpflanze

Echeveria ‚Lola‘ ist ungiftig für Menschen und Haustiere und kann in geringen Mengen als Tierfutter für Schildkröten verwendet werden.

Selektionen und Mutationen

Immer wenn wir im Gewächshaus besondere Pflanzen finden selektieren wir sie. Die Mutation von Echeveria ‘Lola’ f. Variegata tritt immer wieder auf. An Einigen bleibt sie, bei Anderen wächst sie mit der Zeit wieder raus.

Bei Echeveria ‚Lola‘ f. Purpur sind wir bis heute nicht sicher ob es sich um eine Mutation oder doch einen Hybrid handelt. Aber bis auf die Farbe entspricht die Form 1:1 der klassischen Lola.

Die Echeveria Lola mit schmaleren Blättern bleibt generell kleiner als die andern Lolas. Auch hier sind wir nicht sicher ob es eine Mutation oder ein Hybrid ist.

Echeveria ‘Lola’ f. Variegata
Echeveria Lola mit schmaleren Blättern
Echeveria ‚Lola‘ f. Purpur
Unten im Vergleich die klassische Lola

Echeveria derenceana vs Lola

Oft werden wir gefragt wie die zwei sich unterscheiden. Links: Echeveria derenceana, Rechts: Echeveria Lola.

Pflege

Schwierigkeitsgrad: 2/5

Echeveria ‚Lola‘ ist wie die meisten Echeverien sehr einfach in der Pflege solange man einige Grundregeln beachtet. 

Standort

Im Sommer kann sie nach draußen gestellt werden, am besten mit Regenschutz. Ansonsten generell sehr hell sonst wächst sie gestreckt. Direkte Sonne hilft zur schönen Ausfärbung nach einer Sonneneingewöhnungsphase.

Bewässerung

Zuallererst solltest Du darauf achten, dass niemals Wasser in der Rosette stehen bleibt. Ansonsten kann dies vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen oder bei Kälte zu Pilzkrankheiten oder Fäulnis führen, was die Sukkulente meist nicht überlebt. Also immer darauf achten, von unten gießen, von oben nur wenn man 100% sicher sein kann, dass das Wasser bis zum Abend trocknet (Und wer steht schon auf Kalkflecken?). Gegossen wird immer dann, wenn das Substrat trocken ist.

Weitere detailliert beschriebene Informationen zum Thema Sukkulenten gießen findest du auch in unserem eBook: Sukkulenten richtig gießen.

Düngen

Gedüngt wird nur in der Wachstumsphase, circa von März bis Oktober. Ideal ist kaliumbetonter Dünger, der alle zwei Wochen verabreicht wird. In der restlichen Zeit ist die Sukkulente in der Ruhephase und benötigt keinen Dünger.

Substrat

Auch im Substrat sollte es niemals zu Staunässe kommen. Am besten mischt man seiner Erde noch einen Anteil Sand oder mineralische Komponenten bei. Mineralische Bestandteile, wie Bims, Kies oder Vermiculite stellen sicher, dass Wasser gut durch das Substrat durchlaufen kann.

Umtopfen

Topfe Deine Sukkulente einmal im Jahr, damit sie reichhaltige Nährstoffe aus dem frischen Substrat erhält. Die beste Zeit zum Umtopfen von Pflanzen ist im Frühjahr, kurz vor der Haupt-Vegetationsperiode.

Die Sukkulente vorsichtig von ihrem Topf befreien. Entferne vorsichtig alle alte Erde von den Wurzeln. Wenn Wurzeln abgestorben sind, entfernen sie ebenso. Stellen die Sukkulente in einen neuen (bis sie ihren Maxmaldurchmesser erreicht hat – größeren) Topf mit frischer Sukkulenten-Erde und fülle den Topf damit auf.

Etwa eine Woche lang nicht gießen, dann leicht wässern. Wenn Deine Echeveria Lola im Freien wächst, fügen Sie ein wenig organischen Dünger hinzu und stellen sicher, dass auch das Substrat im Beet um die Pflanze eine gute Drainage besitzt.

Schädlinge

Entferne regelmäßig trockene Blätter vom Stamm, da Schädlinge sich dort gerne einrichten Solange sie oben schön (und recht langsam – wie alle Sukkulenten) weiterwächst, trocknen die unteren Blätter ein. Dies ist ein ganz normaler Wachstumsprozess.

Echeverien im Allgemeinen sind anfällig für Woll- und Schmierläuse, auch wenn sie bei Lolas eher weniger vorkommen. Die Schädlinge ernähren sich vom Saft der Pflanzen. Befallene Sukkulenten sollten mit biologischen oder chemischen Mitteln behandelt werden und vom Rest der Zimmerpflanzen separiert.

Vermehrung

„Anyone can love a rose, but it takes a lot to love a leaf.“

Aber was, wenn dieses Blatt dann langsam, aber sicher zu einer wunderschönen Rose wird? Ich jedenfalls liebe es Echeveria ‚Lola‘ zu vermehren. Dies ist über Kindel, Blatt- oder Kopfstecklinge möglich. Stecklinge sollten in der Wachstumsphase von der Mutterpflanze entfernt werden.

Als Blattsteckling kannst du abgefallene Blätter nutzen – solange sie vollständig und gesund sind – oder Blätter durch leichtes Bewegen entfernen. Es gibt einige Methoden zur erfolgreichen Kultivierung von Blattstecklingen. Mein Favorit ist sie nach einem Tag trocknen in leicht feuchtes Substrat zu stecken. Die Blattstecklinge nicht in die Sonne stellen. Um Transpirationsverluste zu minimieren regelmäßig besprühen, dann verdunstet es weniger schnell das gespeicherte Wasser.

Der ‚Lola‘- Blattsteckling auf dem Bild linksist ungefähr ein halbes Jahr alt, rechts drei Monate. – es ist also ein sehr langwieriger Prozess, der beim Beobachten dennoch viel Freude bereiten kann.

Eine sehr viel schnellere Methode zur Vermehrung sind Stecklinge. Kopfstecklinge werden mit einem scharfen und sauberen Messer geschnitten. Danach solltest du ihnen ein bis zwei Tage Zeit zum Trocknen geben und sie anschließend in leicht feuchtes Substrat stecken. Auch aufrecht trocknen bis sich Wurzeln bilden (normal innerhalb von zwei bis vier Wochen) ist ohne Probleme möglich.

Echeveria ‚Lola‘ als Hochzeitsdekoration

Wie schon erwähnt gibt es für mich keine schönere Sukkulente! Und nicht nur ich scheine dieser Überzeugung zu sein. Denn viele unserer Hochzeitspaare entscheiden sich für unser reines Echeveria- Lola- Set für ihre Gastgeschenke oder mischen sie mit weiteren Farben und Formen. Sukkulente Platzkarten werden nach der Feier immer gerne mitgenommen (und gibt es mal Gäste mit schwarzem Daumen die sie nicht adoptieren wollen finden sich immer genug Freiwillige). Auch im Brautstrauß zwischen Schnittblumen, als Anstecker für den Bräutigam oder als Tortendekoration machen sie einiges her.


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