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Sukkulenten Quick Tipp: Aktivkohle im Substrat

Aktivkohle ist sehr vielseitig nutzbar, so auch als Zuschlagsstogff beim Mischen deines Substrats für Sukkulenten und anderen Zimmerpflanzen.

Was ist Aktivkohle?

Aktivkohle ist ein Kohlenstoff, der aus ultrafeinen Poren besteht und eine große Oberfläche hat. Es wird als Adsorptionsmittel vor allem in der Chemie, Medizin, sowie der Trinkwasseraufbereitung verwendet. Aber auch als Bestandteil für Sukkulentensubstrat hat sich die Aktivkohle bewiesen.

Was macht Aktivkohle?

Die Hauptwirkung der Aktivkohle ist ihre große Filter- und Speicherleistung. Durch ihre feinkörnigen Poren und große Oberfläche, kann sie sämtliche Schmutzstoffe binden. Dieser Vorgang nennt sich Adsorption. Durch die Adsorption lagert sich Schmutz, aus Wasser und Luft, an die Porenwände der Aktivkohle. Die Schadstoffe können dann in Nährstoffe umgewandelt werden. Außerdem filtert die Aktivkohle nicht nur Schmutz, sondern auch Gerüche. Diese kann die Aktivkohle auch an sich binden.

Kohle vs Aktivkohle vs Pflanzenkohle

Ist das nicht alles desselbe? Diese Frage bekommen wir öfter.

Alle drei enthalten viel Kohlenstoff, der ursprünglich zum Teil von Pflanzen stammt. Und alle drei sind schwarz. Aber sonst sind sie tatsächlich ziemlich unterschiedlich.

Kohle entsteht, ähnlich dem Erdöl, wenn sich Pflanzenreste ablagern und über Jahrmillionen im Boden zusammengepresst werden. Meist handelt es sich dabei um Braun- oder Steinkohle, welche mit riesigen Maschinen abgebaut und verbrannt wird. Dabei entsteht z.B. Strom.

Pflanzenkohle wird aus nachwachsenden Rohstoffen wie z.B. Stroh gewonnen und hilft beim Bodenverbessern, Düngen und Kompostieren fleißig mit.

Aktivkohle funktioniert ähnlich wie Pflanzenkohle, macht den Job jedoch noch viel, viel besser. Leider ist sie auch um das 5 – 10 fache teurer!

Kohle (Canva)

Wie wird Aktivkohle hergestellt?

Hier sind sich Aktivkohle und Pflanzenkohle ziemlich ähnlich. Bei beidem wird das Ausgangsmaterial unter Ausschluss von Sauerstoff verbrannt. Aber erst durch die Aktivierung entsteht Aktivkohle!

1. Verkohlen

Als Ausgangsmaterial dienen Holz, Torf, Braunkohle, Fruchtkerne wie Olivenkerne, Kokosnussschalen etc. Sie alle enthalten viel Kohlenstoff. Zuerst wird das Ausgangsmaterial verkohlt. Das ist sowas wie Verbrennen ohne Sauerstoff und wird auch Pyrolyse genannt. So gut wie alles, was nicht Kohlenstoff ist, wird verkohlt und es entsteht an den Stellen ein verwinkeltes Tunnelsystem aus feinen Poren.

Sauerstoff würde bewirken, dass der Kohlenstoff komplett verbrennt und als Gas entweicht oder zu Asche wird. Das passiert übrigens auch bei der normalen Verbrennung im Lagerfeuer – da bleibt vom Ausgangsmaterial nur ein Bruchteil des Kohlenstoffs über. Deswegen lieber ohne Sauerstoff, denn den Kohlenstoff wollen wir ja nutzen!

2. Aktivieren

Bei der anschließenden Aktivierung unterscheidet man zwischen Gasaktivierung und chemischer Aktivierung.

Gasaktivierung: Ein sehr, sehr heißer Gasstrom (700 – 1000 °C) aus Wasserdampf, Kohlendioxid und Luft verwandelt einen Teil des Materials in Kohlenmonoxid und Wasserstoff, welche als Gas entweichen. Übrig bleibt ein hochaktives, poröses Kohlenstoffgerüst mit einer riesigen inneren Oberfläche.

Chemische Aktivierung: Nicht ganz so heiß („nur” 400 – 800 °C), aber mit ordentlich Chemikalien, hier entsteht ebenfalls poröse Aktivkohle und zwar direkt aus dem unverkohlten Ausgangsmaterial. Die Chemikalien werden rückgewonnen und wiederverwendet.

(Canva)
(Canva)

Aktivkohle im Substrat:

Aktivkohle im Substrat zu benutzen hat den Vorteil, dass Wasser und Nährstoffe für lange Zeit gespeichert werden können. Außerdem wird Schmutz an den Porenwänden abgefangen und gereinigt. Das ist vor allem wichtig, um keine Schadstoffe an die Wurzeln der Sukkulente zu lassen. In der Vermehrung dies besonders wichtig. Auch gegen unangenehme Gerüche hat sich die Aktivkohle als Bestandteil im Substrat gut bewiesen.

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