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Pflege / Sukkulenten im Winter

Sukkulenten überwintern – so geht’s richtig!

Sukkulenten kann man super zuhause überwintern. Ein kühler, heller Standort und spärliches Gießen ist alles was man beachten muss.

Ab wann und wie lange sollte man Sukkulenten überwintern?

Generell kann man sich ab September auf die bevorstehende Winterruhe einstellen, und dann bis Oktober alle notwendigen Maßnahmen treffen. Diese Überwinterungsphase dauert dann etwa bis Februar oder März, je nachdem wie zu diesem Zeitpunkt die Licht- und Temperaturverhältnisse sind. Im September sollte man also das Gießen bereits reduzieren und darauf achten, dass die Pflanzen nicht frisch angegossen in ihr kühleres Quartier kommen. Sonst könnte die Erde nicht mehr richtig abtrocknen, und Staunässe entstehen.

Welche Helligkeit wird benötigt?

Wie im Sommer so auch im Winter – Sukkulenten sind lichtliebende Pflanzen. Im Sommer ist diese Bedingung wesentlich leichter zu erfüllen, doch auch im Winter ist es möglich. Beobachte einfach deine zur Verfügung stehenden Fenster den Tag über, um herauszufinden, welches das meiste Licht abbekommt. Auch spezielle Helligkeitsmesser Apps helfen bei der Auswahl. Es gibt aber auch den Weg der zusätzlichen künstlichen Beleuchtung, falls es wirklich zu dunkel sein sollte. Passende Pflanzenlampen findest du hier.

Wie warm oder kalt sollte der Standort sein?

Aber nicht nur die Helligkeit, sondern auch die Temperatur ist entscheidend. So kommen Sukkulenten zwar häufig in Wüstenregionen vor, sind aber trotzdem an eine winterliche Kälteperiode gewöhnt. Dabei ist eine Temperatur zwischen 12C° und 5C° perfekt, kälter sollte es aber nicht sein. Zumindest ist dann eine schöne Blüte im nächsten Sommer sehr wahrscheinlich.

Sukkulenten überwintern bei Zimmertemperatur?

Legt man darauf keinen Wert, können Sukkulenten aber auch bei normaler Zimmertemperatur überwintert werden. Dabei muss man aber auf Wärmequellen in der Umgebung achten und größtmöglichen Abstand zu ihnen einhalten. Das Fensterbrett über der Heizung ist also genauso wenig geeignet wie der Topf auf der Fußbodenheizung. Abhilfe schafft eine teilweise Isolation durch einen Untersetzer aus Styropor oder Kork.

Besonders die Heizungsluft ist gefährlich: Der Standort der Pflanze sollte so gewählt werden, dass er außerhalb des Luftzugs der Heizung liegt. Denn diese trockene Luft könnte den Blättern, dem natürlichen Wasserspeicher der Pflanze, schaden und damit zu trockenen Blatträndern führen.  Insgesamt ist aber ein kühlerer Standort immer besser für eure Pflanze! Falls ihr in eurer Wohnung also keinen kühlen, hellen Ort findet, schaut euch doch mal in eurem Treppenhaus, der Garage oder im Keller um. Auch der Zwischenraum bei einer Altbau Doppelverglasung kann mit ein bisschen Vorbereitung genutzt werden.

Wie häufig muss eine Sukkulente im Winter gegossen werden?

Auch hierbei mag es die Sukkulente wie auch im Sommer: trocken. Doch im Winter wird das Gießen noch mehr eingeschränkt, bis auf wenige Schluck alle paar Wochen. Ziel ist es, dass die Erde nicht über längere Zeit feucht bleibt, aber der Wurzelballen nie ganz austrocknet. Die Pflanze sollte nicht vertrocken, allerdings nicht merkbar wachsen. Generell gilt, je kühler die Pflanze steht, desto weniger Wasser benötigt sie.
Doch auch im warmen Wohnzimmer sollte man nicht wie im Sommer gießen. Denn das, in Kombination mit der sommerlichen Wärme, lässt die Pflanze auch wie im Sommer wachsen. Doch im Winter fehlt die dazu benötigte Helligkeit, was die Pflanze unter diesen Umständen zum „Vergeilen“ bringt. Das merkt man daran, dass die Blätter der Sukkulenten mit einem größeren Abstand zueinander wachsen und die Triebe schlapp und hell werden. Dieser Zustand macht die Pflanzen auch anfälliger für Schädlinge.

Sind Sukkulenten im Winter anfälliger für Krankheiten und Schädlinge?

Auf jeden Fall. Durch die Wachstumspause und die wenigen Nährstoffe werden sämtliche Vorgänge in der Pflanze bis auf ein Minimum zurückgefahren, ähnlich wie beim Winterschlaf mancher Tierarten. Schädlinge haben dadurch ein besonders leichtes Spiel und werden im Winter auch gerne mal übersehen. Denn durch die spärliche Pflege entfällt häufig auch mal der prüfende Blick auf seine Schützlinge. Dabei muss man eigentlich schnell handeln, wenn man einen Befall an seinen Pflanzen entdeckt. Die Pflanzen stehen meist eng zusammen in ihrem Winterquartier, was die Verbreitung der Schädlinge auf andere Pflanzen beschleunigt. Also lieber einmal zu viel die Blätter und besonders die Blattunterseiten inspizieren, besonders im Winter.

Müssen die Sukkulenten vor dem Überwintern davor nochmal zurückgeschnitten oder umgetopft werden?

Sowohl die Winterzeit als auch die Zeit kurz davor, ist denkbar ungünstig für solche Maßnahmen. Die Umstellung von vollem Wachstum auf das Zurückfahren des Wachstums, bedeutet für viele Pflanzen schon Stress. So ist es auch mit dem Umtopfen oder dem Zurückschneiden. Ist der Topf wirklich zu klein, dann hält es eure Pflanze auch noch den Winter über darin aus, da sie zu dieser Zeit sowieso nur sehr eingeschränkt wächst. Nach einer verdienten Ruhepause kann man im Frühjahr dann wieder mit dem Umtopfen und Stutzen beginnen. Wie das geht? Hier findest du eine Schritt für Schritt Anleitung.

Muss eine Sukkulente im Winter gedüngt werden?

Nein. Während die Nährstoffzugabe in der Wachstumsperiode im Sommer sehr wichtig ist, liegt unser Ziel bei der Überwinterung ja wo ganz anders: Wir wollen das Wachstum zurückfahren. Dazu ist auch das Einstellen der Düngerzugabe notwendig. Denn wenn man die Pflanze im Winter düngt, kann sie mit den Nährstoffen überhaupt nichts anfangen und der Dünger schadet mehr, als dass er hilft.

Was muss man nach der Überwinterung von Sukkulenten beachten?

So wie man seine Sukkulenten im September immer weniger gießen und düngen sollte, muss man auch im Februar oder März auf eine sanfte Umstellung achten. Die Pflanzen müssen sich erst an die neue Umgebung und die veränderten Bedingungen gewöhnen. Dabei sollte man langsam das Gießen wieder steigern und auch mit dem Düngen noch vorsichtig sein.

Besonders gefährlich kann dabei die Sonne sein. Denn eigentlich meint man es ja nur gut, wenn man seine Sukkulenten gleich in die ersten, prallen Sonnenstrahlen stellt. Doch dabei sollte man eine Sache nicht vergessen: auch Pflanzen können Sonnenbrand bekommen und brauchen, wie wir, nach dem Winter eine kurze Umstellungszeit. Achtet also auf genügend Schatten, nachdem die Sukkulenten ihr Winterquartier verlassen haben. Nach und nach kann man dann sowohl das Gießen als auch das Düngen und die Sonneneinstrahlung wieder steigern.

Fazit

Wir merken uns also: Sukkulenten brauchen im Winter einen möglichst hellen und kühlen Standort. Gleichzeitig reduziert man das Gießen und das Düngen und achtet noch etwas genauer auf Schädlinge und Krankheiten. Damit steht einer wohlverdienten Überwinterung nichts im Wege und die Voraussetzungen für neues, schönes Wachstum im Frühling sind gegeben! 

1 Comment

  • Elias Hartmann
    26. August 2020 at 13:46

    Vielen Dank für den wertvollen Post! Sehr schön Tipp.

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